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von Lüdenscheid-Sauerfeld, MVG Wanderbuslinie 252 Meinerzhagen, Haltestelle "Homert"

(nur an Sonn- und Feiertagen vom 1. Mai bis Ende der Herbstferien)

 

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nach Lüdenscheid-Sauerfeld, MVG Wanderbuslinie 252 Meinerzhagen, wie oben. www.mvg-online.de

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In den Buchen 8
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02351-456665
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Ehemaliger Truppenübungsplatz Stilleking und Hemecketal

Lebensräume Grünland, Heide, Magergrünland, Borstgrasrasen
Pflanzenarten Borstgras, Quendelblättriges Kreuzblümchen, Heidenelke, Berg-Sandglöckchen, Rotstraußgras, Ginster
Tierarten Schwarzstorch, Neuntöter, Groppe, Heckrinder
Ehemaliger Truppenübungsplatz Ehemaliger Truppenübungsplatz © Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V.

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Still ist es im Stilleking tatsächlich. Vom Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Waldes einmal abgesehen. Das weitläufige Areal, am südlichen Stadtrand von Lüdenscheid gelegen, ist ganz in der Hand der Natur. Da fällt es schwer zu glauben, dass hier noch in den 1990er Jahren Panzerfahrzeuge lärmten und den Boden aufwühlten.
Seit Ende 1994 ist der ehemalige Truppenübungsplatz ein Naturschutzgebiet, das zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten beheimatet. Bereits seit den 1930er Jahren war der Stilleking militärisch genutzt worden. Da aus diesem Grund eine landwirtschaftliche Düngung der Flächen unterblieb, konnten sich auf dem Gelände – abseits der Panzertrassen – ganz besondere Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere entwickeln.

Nachdem die Panzer den Stilleking im Jahre 1992 endgültig verlassen hatten, übernahmen Flora und Fauna vollständig das Kommando. Ein Großteil des Areals wurde in ein Naturschutzgebiet umgewandelt. Heute ist der Stilleking auf einer Fläche von insgesamt 153 Hektar von ausgedehnten Magerweiden, Buchenwäldern, bachbegleitenden Erlen-/Eschenwäldern und Zwergstrauchheiden geprägt. Hier sind bedrohte Vogelarten wie der Wiesenpieper oder die Feldlerche zuhause, die ihre Nester stets am Boden bauen. Auch seltene Pflanzen haben auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz eine Heimat gefunden – etwa das Quendelblättrige Kreuzblümchen, das Berg-Sandglöckchen oder der Behaarte Ginster. Die unumstrittenen "Stars" des großen Naturschutzgebietes sind jedoch die Heckrinder. Diese robuste Rasse ist den ausgestorbenen Auerochsen ähnlich und nach den Züchtern – den Gebrüdern Heck – benannt. Im Stilleking lebt eine Herde Heckrinder von ca. 40 Tieren ganzjährig im Freien auf einer Flächen von ca. 60 Hektar. Mit ihrem ausgeprägten "Appetit" tragen die Heckrinder sehr erfolgreich zur natürlichen Pflege der Gebiete bei. In den Stilleking kamen die nachgezüchteten "Ur-Tiere" im Frühjahr 2002. Rasch wurden sie zur Hauptattraktion für Tierliebhaber und Naturfreunde, die vor allem am Wochenende in großer Zahl in das Naturschutzgebiet kommen. Die Grünlandflächen außerhalb der Rinderweide werden von einer Wandschafherde beweidet.
Durch das gesamte Areal zieht sich ein Netz mehrerer Rundwege von unterschiedlicher Länge, genannt die Ochsentour. Die Besucher erhalten auf ihrem Marsch durch den Stilleking auch an einigen Tafeln Informationen über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und naturkundlichen Besonderheiten.
Am Rande der Ochsentour lockt ein Abstecher zur imposanten Gerichtslinde des Lehngerichtes Stilleking. Dort tagte einst einmal im Jahr das Stillekinger Lehngericht: Alle, die vom Neuenhofer Gut Land zum Lehen hatten, waren verpflichtet, den Termin wahrzunehmen. Das Gericht tagte im Freien. Schutz vor Regen und Hitze bot das Laubdach der Linde, deren Äste durch Balken abgestützt wurden. Diese markierten den umfriedeten Raum, in dem der Richter das Sagen hatte. Geklärt wurden zum Beispiel Streitigkeiten zwischen dem Lehnsherren und seinen Vasallen, Unstimmigkeiten, die aus Kauf oder Erbfolge entstanden waren und Anträge auf Übergabe frei gewordener Lehen an neue Bewerber. Das ein- oder mehrköpfige Gremium der Lehngerichte wurde eingesetzt vom Grundherrn im Rahmen des Lehnswesens. Herr des Stillekinger Lehngerichts war ursprünglich Ritter Rötger von Neuhoff (um 1330). Der älteste vom Lehngericht Stilleking datierte Gerichtsschein stammt aus dem Jahr 1473.  Mit Johann Leopold von Neuhoff (*1641, † 1701) starb die Stammlinie derer von Neuhoff 1701 männlicherseits aus. 

Die Heckrinder, eine Abbildzüchtung des Auerochsen, wurden dort bereits 2002 vom Märkischen Kreis und der zuständigen Biologischen Station, dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V. angesiedelt. Sie leben auf einem rund 60 Hektar großen, eingezäunten Areal, das NRW-Stiftung, Stadt Lüdenscheid und Förderverein Naturschutz Märkischer Kreis gemeinsam gekauft haben. Zuvor hatte das Naturschutzgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz erheblich gelitten, da Spaziergänger, Reiter oder Mountainbiker das Naherholungsgebiet kreuz und quer nutzten. Dadurch ging unter anderem die Zahl der bodenbrütenden Vögel stark zurück. Hilfe bekommen sie am Stilleking jetzt von den Heckrindern. Die Tiere ernähren sich in erster Linie von Süß- und Sauergräsern sowie dünneren Gehölzen. Ihr Appetit verhindert das Wachstum von Sträuchern und Büschen, und so erhalten sie eine offene Weidelandschaft. Seit der Ankunft der Heckrinder haben sich im Stilleking Vogelarten wie Neuntöter und Wiesenpieper deutlich erholt. Auch viele Pflanzenarten, darunter das Quendelblättrige Kreuzblümchen oder der Behaarte Ginster, breiten sich wieder aus.
Immer mal wieder ist es Zeit für frisches Blut in Gestalt eines imposanten Zuchtbullen. Derzeit hat King Stilli II das Zepter in der Hand, auch wenn er wie stets die Rolle des Herdenchefs einer älteren Kuh überlassen muss. 

Kontakt

Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V.
Grebbeckerweg 3
58509 Lüdenscheid
02351-4324240
www.naturschutzzentrum-mk.de
info@naturschutzzentrum-mk.de

Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V.

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