Mit der Bus Linie 691 von Solingen Hbf Richtung Krankenhaus St. Lukas-Klinik. Ebendort aussteigen
Lebensräume | Heide, Bruch- und Moorwälder |
Pflanzenarten | Mittlerer Sonnentau, Glockenheide, Moorlilie |
Tierarten | Schwarzspecht, Baumfalke, Ringelnatter, Sandlaufkäfer, Kleiner Blaupfeil, Waldeidechse |
Noch vor 100 Jahren prägten ausgedehnte Heideflächen die Landschaft zwischen Hilden, Solingen und Langenfeld. Heute existieren am nördlichen Ende der Bergischen Heideterrasse nur noch kleinere Heidebestände innerhalb der Naturschutzgebiete Hildener Heide, Ohligser Heide und Further Moor. In besonders nassen, sumpfigen Waldbereichen wachsen wie einst sogenannte Bruchwälder aus Schwarzerlen und Moorbirken.
Die Ausweisung der Ohligser Heide als Naturschutzgebiet erfolgte 1936 mit einer Flächengröße 28 ha. Sukzessive erfolgte eine Flächenerweiterung bis auf 147 ha. 1970 war die Ohligser Heide durch nicht bodenständige Baumarten, wie Roteiche, Lärche, Fichte und Hybridpappel, ein ausgebautes Freibad im Zentrum und ein dichtes Wegenetz, verbunden mit einer Vielzahl an Entwässerungsgräben geprägt. Die wertvollen birkenbruchartigen Waldbestände und die heidemoortypische Fauna und Flora von einst kamen nur noch als Relikte vor. Erst durch die seit den 1980er Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Renaturierung der Ohligser Heide haben sich die Flächenanteile besonders schutzwürdiger Lebensraumtypen wieder um ein vielfaches erweitert.
Die Aufgabe der Biologischen Station Mittlere Wupper ist es seit Ende der 1990er Jahre im Auftrag der Stadt Solingen die erreichten Veränderungen im Gebiet zu bewerten und die bisher durchgeführten Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in ihrer Effizienz zu überprüfen und entsprechend fortzuschreiben. Aktuell zeigt sich, dass die kontinuierliche und häufig sehr zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen aus den Pflege- und Entwicklungsplänen durch die Stadt Solingen zu einer guten Bestandsentwicklung heidetypischer Pflanzen geführt hat. Der Flächenanteil der Feucht- und Trockenheide hat hierbei in gleichem Maße zugenommen wie die Bruchwaldanteile. Im Vergleich zu den Bestandsaufnahmen aus den Jahren 1998 und 1999 haben sich die Standorte charakteristischer und häufig auf der Roten Liste NRW stehender Pflanzensippen, wie die des Mittleren Sonnentaus, des Schmalblättrigen Wollgrases oder des Braunen Schnabelriedes, zum Teil deutlich erhöht. Zur Pflege der Heideflächen werden diese seit 2002 im Frühjahr und Spätsommer von einer Wanderschafherde beweidet.
Wer Heide und Bruchwald näher kennen lernen möchte, findet in den Infokästen an den Eingängen der Ohligser Heide den Flyer "Heidepfad". Auf zwei Rundwanderwegen durch das Naturschutzgebiet erfahren Sie Sehens- und Wissenswertes über dessen Geologie, Tiere und Pflanzen. Besonders wenn die Schafherde im Sommer im Gebiet unterwegs ist, oder im August zur Heideblüte, lohnt sich ein Besuch. Zu diesen Gelegenheiten bietet die Biologische Station Mittlere Wupper in ihrem Veranstaltungsprogramm auch regelmäßig Exkursionen an.