Von der Davert in die Emsaue
Erleben Sie Konik-Pferde und Heckrinder in der Davert, dem größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet des Münsterlandes. Radeln Sie durch die Waldmeister-Buchenwälder der Baumberge und schauen Sie vom Longinusturm aus über das schöne Münsterland.
Im Grenzbereich der Kreise Warendorf, Coesfeld und der Stadt Münster liegt das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet des Münsterlandes: die Davert. Um 1800 war das heutige Waldgebiet allerdings eine sagenumwoben Sumpf- und Heidelandschaft. Als im 19. Jahrhundert systematisch Wege und Entwässerungsgräben angelegt wurden, verlor die Davert ihren "furchterregenden" Charakter. In der Emmerbachaue leben seit 2011 Konik-Pferde und auerochsenähnliche Heckrinder in einem weitläufigen Weidegebiet.
Das Naturschutzgebiet Venner Moor liegt in der Gemeinde Senden (Kreis Coesfeld), 12 km südwestlich der Stadt Münster. Es entwickelte sich einst zu einem großen Hochmoor mit bis zu vier Meter mächtigen Torfablagerungen. Entwässerungen und Torfabbau führten zu einem Verschwinden des wachsenden Moores. Heute umfasst das Venner Moor mit rund 149 Hektar nur noch die Hälfte seiner ehemaligen Größe. Die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind jedoch nach wie vor sehr spannend und schutzwürdig.
Die Baumberge im Kreis Coesfeld erheben sich als flaches Hügelland westlich der Stadt Münster. Das zentrale Waldgebiet auf der Kuppe des langgezogenen Höhenrückens ist auf Grund seiner großflächigen Waldmeister-Buchenwälder und der bedeutenden Fledermausvorkommen Teil des Netzes Natura-2000. Die Baumberge sind weithin als Wander- und Fahrradregion bekannt.
Das 466 Hektar große FFH-Gebiet Bagno und Steinfurter Aa liegt zwischen den Steinfurter Stadtteilen Burgsteinfurt im Nordwesten und Borghorst im Südosten im nördlichen Zipfel des Kernmünsterlandes. Umgeben von Laubwäldern, in denen die Rotbuche dominiert, ist als Besonderheit der Landschaftspark Bagno integriert, der zu seiner Blütezeit als eine der schönsten Parkanlagen Europas galt.
Das Gebiet besteht aus den Naturschutzgebieten Emsdettener Venn und Wiesen am Max-Clemens-Kanal. Besonders das Emsdettener Venn lädt mit einem Rundweg und zwei Beobachtungshütten zum Erleben der Natur ein. Das ehemalige Hochmoor hat sich durch Renaturierungsmaßnahmen sehr erfreulich entwickelt und beherbergt heute viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Das FFH-Gebiet Emsaue ist gekennzeichnet durch ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume. Der Flusslauf selbst ist begradigt. Die Aue ist zu einem großen Teil landwirtschaftlich genutzt. Grünland unterschiedlicher Nutzungsintensität und Äcker dominieren, daneben gibt es Feuchtbrachen, Röhrichte, Seggenrieder und Gehölzbestände. Altwässer, Flutrinnen und Baggerseen sind wichtige aquatische Lebensräume.
Das Vogelschutzgebiet Feuchtwiesen im nördlichen Münsterland ist eines der bedeutendsten Feuchtwiesenschutzgebiete im Münsterland. Wiesenvögel wie der Große Brachvogel und die Uferschnepfe haben hier einen Verbreitungsschwerpunkt. Weil das Gebiet komplett im öffentlichen Besitz ist, konnten Teile des Gebietes wiedervernässt werden. Blänken und Hecken sind weitere Biotopstrukturen, die eine große Artenvielfalt ermöglichen. Für Besucher eignet sich besonders das Naturschutzgebiet Saerbeck.
Die reizvolle Dünenlandschaft am Rande der Emsaue ist bekannt für eine der letzten und schönsten Wacholderheiden im Kreis Steinfurt. Ein Spaziergang durch die Heide führt Sie zurück in eine Zeit, in der diese alte Kulturlandschaft das Bild des Sandmünsterlandes prägte.
Nur wenige Kilometer von Münster entfernt liegen die früheren Verrieselungsfelder der Stadt. Heute sind die Felder ein wichtiges Refugium für Wasservögel und deshalb zum Natura-2000-Gebiet erklärt worden.
Das Naturschutzgebiet Emsaue bei Telgte ist ein einzigartiges Naturparadies! Bedrohte Arten wie Eisvogel, Sumpfschrecke oder Laubfrosch finden hier noch ein Zuhause. Mit maßgeblicher Unterstützung durch das Land NRW und den Kreis Warendorf wurden in der Emsaue drei Beweidungsgebiete mit insgesamt über 90 Hektar Fläche eingerichtet, um die Artenvielfalt zu fördern.
Das Naturschutzgebiet Wolbecker Tiergarten zählt mit mindestens 800 Jahren ununterbrochener Bewaldung zu den ältesten Wäldern des Münsterlandes. Lange Zeit war der Wald ausschließlich den Fürstbischöfen von Münster zur Jagd vorbehalten.